Verknüpfung von »Tradition« und »Moderne«

Für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika

Arbeitsreise einer Delegation
Traditioneller Autoritäten aus Subsahara-Afrika
(Kamerun, Benin, Gabun)
in die Bundesrepublik Deutschland
einschließlich des Freistaates Sachsen
vom 10. bis 17. Juni 2018 in Deutschland
(vom 15. bis 17. Juni in Sachsen)

13. Juni 2018 im Kamerun Haus

 

Begründung

Dysfunktionen bestimmen derzeit die Weltnachrichten – die massive Abwanderung afrikanischer Jugendlicher in den Westen, die Zunahme von Extremismen vor dem Hintergrund von Gewalt und Angriffen sowohl in Afrika als auch auf dem alten Kontinent. Dies sollte uns mahnen, dass die Entwicklung der einen Völker zu Lasten und auf Kosten von anderen nicht mehr vorstellbar ist. Ethik, Gerechtigkeit und vor allem der interkulturelle Dialog müssen jetzt im Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit stehen.

In dieser Perspektive einer gerechteren Weltentwicklung muß Afrika in seiner Aufbruchsdynamik seine Zukunft nicht mehr in einer Logik einer Polarität „zwischen Tradition und Moderne“ denken. Es ist notwendig, die Entwicklung Afrikas zu überdenken und hierbei auszugehen von seinem kulturellen Wesen. Dessen lebendige Symbole und Garanten sind die traditionellen Autoritäten.

Im Zusammenhang mit diesen beiden globalen Themen unternimmt eine Delegation traditioneller Autoritäten aus Benin, Kamerun und der Republik Gabun eine Arbeitsreise zur Bewusstseinsbildung in Deutschland und Frankreich. Die Stärkung der Beziehungen zu Deutschland und Frankreich und der Aufbau dauerhafter Beziehungen zum Freistaat Sachsen steht im Zentrum des Interesses der dreizehn Könige.

Zielsetzung

Der Arbeitsbesuch der Könige soll im Interesse einer besseren Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika Entscheidungsträger, junge Studenten und die afrikanische Diaspora in einigen Städten Sachsens anregen, die Verknüpfungen „zwischen Tradition und Moderne“ wiederherzustellen. Konkret wird es um folgendes gehen:

1. Einen höheren Kenntnisstand über die traditionellen Königreiche Subsahara-Afrikas und ihre Entwicklungsressourcen, insbesondere in der sozial-ökologischen und ökotouristischen Wirtschaft.

2. Einen genaueren Kenntnisstand darüber, was Deutschland, insbesondere der Freistaat Sachsen, gewinnen kann, wenn sie sich in Zeiten hoher Migration und einer Wirtschaft mit „post-growth“-Parametern auf das Entwicklungspotenzial der traditionellen Autoritäten stützt.

3. Mindestens zwei Wege der Zusammenarbeit sind klar definiert, um konkrete Projekte über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren zu entwickeln, insbesondere in den Bereichen der sozial-ökologischen Ökonomie und des Ökotourismus in den traditionellen Königreiche, die das Potenzial hierzu haben.

Fernziel wäre die Etablierung einer Partnerschaft Kamerun-Sachsen analog zu den entsprechenden Partnerschaften von Baden-Württembergs, Rheinland-Pfalz und Nordrheinwestfalen, vornehmlich auf der Ebene einer local-to-local-Zusammnarbeit mit weltlichen und kirchlichen Gemeinden, NGO und Unternehmen.

 

Reiseaktivitäten

  • Treffen mit Entscheidungsträgern (Parlamentarier, staatliche, kommunale, kirchliche, universitäre, künstlerische und kulturelle Autoritäten)
  • Gespräche mit Schülern und Debatten mit Wissenschaftlern und Studenten,
  • Treffen mit Unternehmern, Reiseveranstaltern und der Zivilgesellschaft
  • Treffen mit den afrikanischen Gemeinschaften der Diaspora
  • Foto- und Kunstausstellungen
  • Schulungsworkshops
  • Kulturelle Abende
  • Besuche von Sehenswürdigkeiten

 

Einige Arbeitselemente

  • Die Rolle der Traditionellen Autoritäten als Bindeglied zwischen „Tradition und Moderne“
  • Heilige Haine im Kampf gegen den Klimawandel
  • Der Lebensraum der grass-fields in Kamerun: Ein Blick unter konische Dächer
  • Ein ‚traditionell-modernes‘ Mittel gegen die Flucht junger Menschen in europäische Metropolen? Stabilisierung der Widerstandsfähigkeit der lokalen Gemeinschaften durch eine erneuerte sozial-ökologische Wirtschaft
  • Extremismus entwurzeln: Die Verbindungen zwischen kultureller Armut und sozialer Armut kappen
  • Die Angst junger Menschen: hart arbeiten in einer materiellen Welt ohne spirituelle Bedeutung. Wiederherstellen von Verbindungen zwischen materieller Welt und Spiritualität!
  • Königtümer und kulturelles Unternehmertum (Ngondo-Festivals, Vodou-Festival, Kanda usw.)
  • Die Kunst der Kleidung: Treffen mit den Stylisten des Königshauses
    (Bericht über die Produktion von Bamenda-Outfits)
  • Die Kunst des Raffiabastelns

 

Programm (Entwurf)

SAMSTAG 9. Juni DOUALA. Abreise

SONNTAG, 10. Juni FRANKFURT
Willkommen bei der kamerunischen Gemeinschaft. Austausch und Mittagessen.
Transfer nach Bonn und Köln: Ankunft und Empfang durch Herrn Essam (IBM Deutschland)

MONTAG 11. Juni KÖLN
10.00 – 10.30:             Welcome Coffee/Pressetermin und Eröffnung einer Fotoausstellung zu traditioneller Kunst aus Kamerun

10.30 – 11.00:             Begrüßung durch Präsidentin der CBS und durch Leitung der Delegation der traditionellen Autoritäten

Vorstellungsrunde aller Anwesenden

11.00 – 11.30:             Internationalisierung an der CBS und Kooperationsmöglichkeiten im Allgemeinen

11.35 – 12.05:             Bedeutung traditioneller Werte und Rolle traditioneller Autoritäten in Afrika, Prinzessin            Espérance Fezeu und König Innocent Nayang Toukam

12.05 – 12.20:             Kaffeepause

12.20 – 12.40:             Tourismus an der CBS und Kooperationsmöglichkeiten durch Businessprojekte in Tourismus und International Culture and Management, Hanno Martens, Professur für Tourismus Management, Prof. Dr. Brigitta Herrmann und Silke Bochow, Head of International Office

12.40 – 13.25:             Diskussion mit afrikanischer Delegation über Kooperationsmöglichkeiten

13.25 – 14.25:             Mittagsbuffet

14.25 – 14.35:             Verabschiedung durch Geschäftsführer oder Präsidentin

14.35 – 14:45:             Fahrt zum Kölner Dom

14:45 – 16.00:             Dombesichtigung, französisch-sprachige Führung

16:00:                          Weiterreise nach Dortmund zum Treffen mit kamerunischer Diaspora

 

DIENSTAG, 12. Juni. BONN/KÖLN

Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

Führung Bonn

Abendessen mit Herrn Nooke in Köln  (Ort noch zu bestätigen; Herr Tecklenburg wird geeignetes Restaurant benennen)

MITTWOCH 13. Juni Transfer nach BERLIN
17h-18h: Eröffnung der Ausstellung im Kamerun-Haus Berlin und 18:00 – 20:00 Abendessen (angefragt Frau Dr. Flachsbarth)

DONNERSTAG 14. Juni BERLIN
Veranstaltung im BMZ für Finanzierung von Kleinprojekten  (Misereor, Brot für die Welt, etc.; noch zu bestätigen
Workshop in der Zentrale der Konrad-Adenauer-Stiftung (evtl. Village Money); noch zu bestätigen

FREITAG 15. Juni, Transfer nach DRESDEN
10 Uhr Begegnungen der 13 Könige und 3 Prinzessinnen mit Schülern in mehreren Grundschulen, die Französisch anbieten, und dem Romain-Rolland-Gymnasium; Diskussion mit den Schülern.
12:30 Uhr Empfang in der Sächsischen Staatskanzlei: Politische, insbesondere wirtschafts-, kommunal- und bildungspolitische Gespräche (SK, SMWA, SMI, SMK)
15 Uhr Besuch von Museen mit der Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen
17 Uhr Transfer nach Görlitz.
20 Uhr Abendessen mit den Bürgermeistern der Europastadt Görlitz (DE) und Zgorzelec (PL)

SAMSTAG 16. Juni GÖRLITZ
Rathaus: Eintragung im Goldenen Buch, Führung durch die „schönste Stadt Deutschlands“
parallel: Workshop Kochen in Kamerun in Zusammenarbeit mit der VHS Görlitz
Mittagessen mit dem Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz und Professoren.
15 Uhr Haus Klingewalde: Begegnungen der 13 Könige und 3 Prinzessinnen beim „Markt der Könige“ und Diskussion mit der Zivilgesellschaft, Bürgermeistern, Pfarreien, Studenten, Schülerinnen und Schülern.
18 Uhr Haus Klingewalde: Studentisches Kunstfestival
zum Thema „Y / un admirador | Und / ein Bewunderer“ (Eugen Gomringer)
Fröhlicher Ausklang mit afrikanischer Musik

SONNTAG 17. Juni GÖRLITZ
9 Uhr Ökumenischer Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kirchen in Görlitz
zum Willkommen der Könige und Prinzessinnen
Mittagessen und Abfahrt nach BERLIN
Am Abend Empfang durch die kamerunische Diaspora (Vertreter aller königlichen Gemeinschaften Deutschlands); evtl. FUSSBALL

MONTAG 18. Juni
Abfahrt nach Paris.

Die an der Reise teilnehmenden
Traditionellen Autoritäten und ihre Begleitung

 

Kamerun.

  • Maj. NAYANG TOUKAM Innocent (Fôo des Batoufam)
  • Maj. Sénateur MADIBA SONGUE (Chef du Canton BAKOKO Littoral)
  • Maj. Sénateur MAMA Jean Marie (Chef Supérieur dans Lekié)
  • Maj. Douala Manga (Chef du Canton Bell)
  • Maj. TAKOUKAM Jean Raymond (Foo des Bameka)
  • Maj. KENFACK TANGA Patrice (Foo des Balatchi)
  • Maj. FON ZOFOA ABUBAKA (Fon of BABUNGO ; North-West Region)
  • Maj. DJOUMBISSI KAMGA Yves FONDJOMOKWET
  • Maj. YONKEU (Chef supérieur des Bangoulap)

 

Republik Gabun

  • MAJ. IMOUNGA ALEXANDRE

 

BENIN

  • MAJ. DADA HOUNA HOUNON

 

BEGLEITUNG

  • S.A. Reine mere DONGMO
  • S.A. Reine mère MAHADJOUG
  • S.A. Princesse Espérance FEZEU (Organisation)
  • S.A. Princesse KEWOUE BI  (noch zu bestätigen)
  • S.A. Princesse GADJOU VI
  • Sa Dignité Prince DAWAK
  • Mr MEKEM ZAMBOUE
  • KAMNO Michel

 

Partner

  • Ministerium für Kunst und Kultur Kameruns (bestätigt)
  • Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland (bestätigt)
  • Persönlicher Beauftragter der Bundeskanzlerin für Afrika (bestätigt)
  • Cologne Business School (bestätigt)
  • Sächsische Staatskanzlei (bestätigt)
  • Botschaften von Kamerun in Deutschland (bestätigt)
  • Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun (bestätigt)
  • Stadtverwaltungen der Europastadt Görlitz (DE) und Zgorzelec (PL) (angefragt)
  • Konrad Adenauer Stiftung, Berlin (angefragt)
  • Hochschule Zittau/Görlitz (bestätigt)
  • Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen (bestätigt)
  • Technische Universität Chemnitz (angefragt)
  • Evangelische Innenstadtgemeinde Görlitz (bestätigt)
  • Kamerun Haus, Berlin (bestätigt)

 

Lektüreempfehlung

Kulturelle und religiöse Dimension von Nachhaltigkeit in Afrika anhand der Länderbeispiele Ghana und Kamerun. Bericht einer Delegationsreise im Februar 2018 von Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, Afrikabeauftragter des BMZ, u.a.

« La dimension culturelle et religieuse de la durabilité en Afrique à travers l’exemple du Ghana et du Cameroun. » Rapport d’une visite d’une délégation en février 2018 par Günter Nooke, Représentant personnel de la Chancelière fédérale pour l’Afrique, ainsi que Représentant Afrique du BMZ – ministère fédéral de la coopération économique et du développement d’Allemagne, et al.

The cultural and religious dimension of sustainability in Africa based on country case studies of Ghana and Cameroon. Report of a delegation visit in February 2018 by Günter Nooke, the Federal Chancellor’s Personal Representative to Africa, BMZ Representative to Africa, et al.

 

Organisation Kamerun

Association Esperanza CADE, Batoufam
https://fr-fr.facebook.com/esperanza.cade2008/
Princesse Esperance Fezeu, esfezeu78@gmail.com
CMR +237 679 89 64 66
DE +49 152 14 73 90 12

 

Organisation Sachsen

Prof. Dr. Matthias Theodor VOGT, geschäftsf. Direktor
Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen
Klingewalde 40, D-02828 Görlitz
Tel. +49 3581-42094.22, Fax .28,
institut@kultur.org , www.kultur.org

Projektleitung Laure TEILLET teilletl@yahoo.fr, www.laure-teillet.de
Festnetz / Fixe: +49-3581-6534-88, Handy / Portable: +49-176-2151-7543
Fax: +49-3581-42-81-058

 

Photos Matthias Theodor Vogt

Empfang der Delegation Nooke durch den Fôo von  Batoufam 16.02.2018
Vor dem Deutschen Friedhof in Buea 18.02.2018